Auch das gehört zum Karneval
Die KG Rot-Weiß Denklingen spendet und informiert sich über die Hospizarbeit
Natürlich unterscheide sich der Besuch im Hospiz von den anderen Sessionsauftritten und -treffen der Denklinger Karnevalsgesellschaft (KG), sagt deren Prinz Ralf II.: „Während wir meistens in Säle kommen, in denen gesungen und getanzt wird, nehmen wir uns hier Zeit zum Zuhören und Nachfragen.“ Schließlich gehöre das Sterben ebenso zum Leben wie das Feiern, ergänzt der Prinz der KG Rot-Weiß Denklingen. Denn dies haben die Mitglieder der Karnevalsgesellschaft bereits selbst in ihren eigenen Reihen erfahren.
„Und so gehört eben das Innehalten für uns zum Karneval dazu“, erklärt Jens Burbach vom Vorstand der KG Rot-Weiß Denklingen: Zwischen dem Tanzen, Singen und Feiern wollen sich die Karnevalisten aus dem oberbergischen Südkreis auch einmal hinsetzen, zuhören und nachdenken. Und dabei ist es gute Tradition, dass die Denklinger Jecken die Johannes-Hospiz Oberberg Stiftung und damit die Hospiz-und Trauerarbeit in Wiehl unterstützen. Auch in diesem Jahr haben die Denklinger wieder zur Karnevalszeit das Johannes-Hospiz Oberberg der Johanniter in Wiehl besucht.
„Gertrud Lange hat den Kontakt angerührt“
Initiatorin dieser Verbindung war die im Vorjahr verstorbene Denklingerin Getrud Lange. Sie hatte zugunsten der Hospizarbeit jahrelang selbstgemacht Marmeladen verkauft – und insgesamt mehr als 50.000 Euro an Spenden übergeben. „Und sie hat sozusagen auch den Kontakt zwischen uns und der Hospizstiftung angerührt“, sagte KG-Präsident Hansi Welter beim Besuch im Hospiz.
Mitgebracht hatten die Karnevalisten eine Spende über 2222 Euro. Der Betrag war in den eigenen Reihen des Vereins gesammelt worden. Prinz Ralf II. und Prinzessin Jutta, Hofstaat und Elferrat ließen sich im Hospiz von Pflegedienstleiter Jens Stube und Stiftungsmanager Michael Adomaitis die Arbeit von Johannitern, Maltesern und Stiftung beschreiben und stellten viele Fragen. Dabei erfuhren sie unter anderem, dass die Hospiz- und Trauerarbeit in Wiehl mit einem jährlichen Betrag von fast 200.000 Euro aus Spenden, Stiftungs- und Fördermitgliederbeiträgen finanziert werden muss, da nicht alle Kosten von den Kranken- und Pflegekassen refinanziert werden.
Den Denklinger Geist des Karnevals haben die Karnevalisten aus der Burg in ihrem Ort natürlich auch mit ins Hospiz gebracht: Am Bett eines Gastes übergab das Prinzenpaar einen Orden, und der Hospizbewohner dankte das mit einem Lächeln im Gesicht.
01.03.2017 - Wiehl